Es ist der 9. Dezember und in Steinbach findet nach zweijähriger Pause wieder eine Nikolausfeier der Grenzlandschützen statt. Fast 50 Schützinnen und Schützen haben sich im Herbergslokal eingefunden und freuen sich über die Zusammenkunft nach der langen Pandemie-Pause. An diesem Abend wurde auch die Bergfest-Gedächtnis-Scheibe ausgeschossen und der Besuch des Nikolaus sorgte für gute Stimmung in Steinbach.
Um 20:00 Uhr war das Herbergslokal bereits gut gefüllt. Jung und Alt traf sich zur letzten größeren Veranstaltung der Grenzlandschützen im Kalenderjahr. Nach der Eröffnung und Begrüßung durch Schützenmeister Freudenreich hatten die Anwesenden die Gelegenheit auf die Bergfestscheibe zu schießen. Denn geschossen wurde tatsächlich auf die Scheibe. 15 mögliche Ziele wurden im Vorfeld definiert, von denen eins am Ende per Los gezogen wurde. Wer am nächsten an dem gezogenen Ziel war, konnte die Scheibe für sich gewinnen. Somit kamen 43 Schützinnen und Schützen in den Schießstand und versuchten ihr Glück. Die „Glücksfee“ wurde von dem Schützenmeister gegeben, der das Bergfest ins Leben gerufen hat, nämlich Manfred Angermeier. Das ausgesuchte Ziel hatte zwei Treffer in der Nähe, wobei der am naheliegendste Schuss von Marlene Sachs abgegeben wurde und sie somit die Scheibe gewonnen hat. Eine treffende Siegerin bemerkte Schützenmeister Martin Freudenreich, da Marlene jahrelang die Finanzen des Bergfestes in der Hand hatte.
Hier ist die Liste der Schütz/innen, die sich am Schießen beteiligt haben.
Kurz darauf erschien der „alternative Nikolaus“ inmitten der Anwesenden. Er verkündete in einem ausgefallenen fränkischen Dialekt, dass dieses Jahr Sparmaßnahmen ergriffen wurden und der reguläre Nikolaus nicht kommen wird. Um seine Ausführungen etwas zu verdeutlichen hatte er für ausgewählte Begriffe eine Übersetzung organisiert. Das „Nummern-Girl“ hatte dazu die Begriffe auf Karten hochgehalten, um dem Bericht des alternativen Nikolaus folgen zu können. Diese Vorstellung fand unter großem Gelächter ein jähes Ende als der richtige Nikolaus hinter ihm auftauchte und ihm die Leviten gelesen hat. Der heilige Mann machte erst einmal eine Runde durch die Anwesenden. Sein mitgebrachter Krampus war nicht nur unglaublich hässlich, sondern auch ganz schön frech. Der Nikolaus berichtete über die gute Zusammenarbeit im Verein und lobte den Zusammenhalt der Schützen in Steinbach. Vieles konnte erreicht werden, da die Gemeinschaft großes Engagement einbringt. Die Umrüstung auf elektronische Anlagen in Rekordzeit wurde ebenso lobend erwähnt wie das Sommerfest der Jugend. Allerdings hatte der Nikolaus auch einige Verfehlungen in seinem Buch stehen die er dann zur Sprache brachte. Die Strafen vielen allerdings meist glimpflich aus und die Aufzählung der Schandtaten sorgte des Öfteren für große Erheiterung.
Nach dem Besuch des heiligen Mannes saßen die Grenzlandschützen noch lange zusammen und genossen die Anwesenheit der anderen. Es war deutlich zu spüren, wie sehr die Geselligkeit gefehlt hat und wie gerne man sich zusammensetzt und miteinander plaudert. So kam es, dass einige Gäste erst weit nach Mitternacht den Ausgang des Wirtshauses gefunden haben.